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Die Bestände der Europäische Sumpfschildkröte haben in kürzester Zeit massiv abgenommen und sind hochgradig bedroht. So verwundert es nicht, dass die Art ausnahmslos in allen Roten Listen der Bundesländer als "vom Aussterben bedroht" eingestuft wird und in den Anhängen der FFH-Richtlinie gleich in zwei Anhängen (Anhang II und IV) vertreten ist. Ohne spezielle Schutzmaßnahmen, die in den letzten Jahren vor allem in Norddeutschland ergriffen wurden, wäre die Art vermutlich schon ausgestorben oder würde in absehbarer Zeit aussterben.
Als einzige heimische Schildkröte und Vertreter der Halsberger erreicht die Pontische Sumpfschildkröte (Unterart: Emys orbicularis orbicularis) eine Panzerlänge von bis über 20 cm. Die Weibchen, deren Iris gelblich bis grünlich ist, werden größer als die Männchen (meist unter 15 cm), die eine rotbraune bis rote Iris besitzen. Ihr ovaler relativ flacher Rückenpanzer (Carapax) ist dunkel, braun-schwarz gefärbt und weist eine feine gelbliche Strich- und Punktzeichnung auf. Die Färbung des Bauchpanzers (Plastron) ist variabel und kann von einem gelb bis hin zu einem dunkel schwarz reichen. Die Halspartie und die Gliedmaßen sind ebenfalls dunkel braun-schwarz gefärbt und zeigen eine feine gelbliche Strich- und Punktzeichnung. Ihr Schwanz ist lang und dünn und kann als Unterscheidungs-merkmal gegenüber den bundesweit häufig ausgesetzten Schmuckschildkröten herangezogen werden. In Anpassung an ihre aquatische Lebensweise besitzen Sumpfschildkröten ausgeprägte Schwimmhäute an allen Gliedmaßen.
Rotwangen-Schmuckschildkröten zeichnen sich gegenüber Landschildkröten durch einen abgeflachten Panzer aus. Die Füße verfügen über ausgeprägte Schwimmhäute. Ein besonders hervortretendes Erkennungsmerkmal ist der rötliche Streifen auf jeder Kopfseite. Ansonsten befinden sich im Kopfbereich cremefarbene bis silbrige Markierungen. Die Rotwangen-Schmuckschildkröte kann leicht mit der Gelbwangen-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta scripta) verwechselt werden. Aber wie der Name schon vermuten lässt, können die beiden Unterarten an ihren Wangen unterschieden werden.
In den 50er- und 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts haben sich in den USA regelrechte Schildkrötenfarmen entwickelt, nachdem man festgestellt, wie niedlich die "Babyschildkröten" aussehen und wie viel Geld sich mit diesen Reptilien verdienen lässt. Insbesondere Kinder gehörten zur bevorzugten Konsumentenklientel. Da die Haltung und Pflege eigentlich nichts für Kinder ist, da diese sehr anspruchsvoll ist und da die jungen Schildkröten nicht ihr ganzes Leben lang so klein bleiben, hat man die Tiere vielfach ausgesetzt, ohne groß darauf Rücksicht zu nehmen, ob die Lebensräume tatsächlich geeignet sind. Auch hierzulande kommt es häufig vor, dass Tiere in die freie Wildbahn entlassen werden und dabei erheblichen Druck auf die vorherrschend Flora und Fauna ausüben. Insbesondere die bei uns heimische Europäische Sumpfschildkröte leidet erheblich unter dem Konkurrenzdruck mit der deutlich aggressiveren amerikanischen Verwandtschaft. Nichtsdestotrotz zählt die Rotwangen-Schmuckschildkröte zu den beliebtesten Schildkrötenarten und gilt als verhältnismäßig einfach in der Haltung. Schade ist, dass in der natürlichen Heimat die Lebensräume vielfach zerstört wurden und werden, sodass die Populationen erheblich darunter zu leiden haben!
Die Gelbbauch-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta scripta), auch Gelbwangen-Schmuckschildkröte genannt, ist eine sehr bekannte Schildkröten-Unterart und gilt in weiten Teilen der Welt als "die typische Wasserschildkröte", da Schlüpflinge dieser Tiere in großer Zahl im Zoohandel anzutreffen sind, die größtenteils aus amerikanischen Zuchtfarmen stammen. Aufgrund von Importbeschränkungen wurde die vormals häufig gehandelte Rotwangen-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta elegans) vom Markt verdrängt.
Gelbwangen-Schmuckschildkröte in Wien sind leider imme rmehr anzutreffen, und verdringen die heimische Sumpfschildkröte!
Die Gelbbauch-Schmuckschildkröte stammt aus ruhigen Gewässern der USA zwischen Südost-Virginia und dem nördlichen Florida, kommt aber inzwischen aufgrund von ausgesetzten Tieren auch in Deutschland vor. Ob sich die Tiere in Deutschland vermehren können, ist bislang noch nicht bekannt.
Fledermäuse, bats
Die Wasserfledermaus (Myotis daubentonii),
Daubenton's bat
Lange Zeit zählte man Fledermäuse zu den Vögeln, es sind jedoch Säugetiere und gehören zur Ordnung der Handflügler. Ihren deutschen Namen verdankt die Wasserfledermaus ihrem Jagdverhalten.
Merkmale
Mit ihren 24-27 cm Flügelspannweite und 7-15 g Körpergewicht zählt die Wasserfledermaus zu den mittelgroßen heimischen Arten. Männchen bleiben etwas kleiner als Weibchen.
Auffällig sind ihre enorm großen Füße mit langen Borsten. Die Ohren sind so wie der Schwanz kurz. Das dichte und kurze Fell hat oberseits eine braungraue Färbung, unterseits ist es silbergrau.
Um an ins Wasser gefallene Insekten oder auf der Wasseroberfläche treibende Insekten zu gelangen, wird die Schwanzflughaut ins Wasser getaucht – so kann das Insekt herausgenommen werden. Mit dem Maul wird dann die Nahrung aus der Flughauttasche aufgenommen und verzehrt.