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Adria-Italien

März und September 2023. Eine Reise entlang der Adria

Am 6. März machte ich mich um 4 Uhr in der Früh auf dem um Weg nach Italien. Insgesamt erwarte ich mich hier ein paar schöne Aufnahmen zu machen entlang der Adria. Mein Reiseziel hört bis kurz vor Ravenna auf, und kehre am 11. März wieder retour. Somit habe ich 5 Tage zur Verfügung und hoffe auf schönes Wetter zum Fotografieren. Insgesamt habe ich 8 unterschiedliche Naturschutzreservaten ausgewählt, und starte in Riserva Naturale Regionale VALLE CAVANATA.

Von 11. - 15. September 2032. Im September war ich wieder auf der gleichen Strecke unterwegs. Erschreckend war es zu sehen, wie nach den Überflutungen im Po-Delta im April und Mai zugegangen sein muss. Dort, wo ich gestanden bin, war auf Kopfhöhe (also fast 2 Meter) das Wasser gestanden. Alle Nester der Flamingos waren weggespült. Kein einziger Flamingo mehr zu sehen. Nur vier Heilige Ibisse im Flug gesehen.


"Valle Cavanata". Ankunftszeit war um ca. 10 Uhr nach eine Strecke von 466 Km. Es ist um diese Zeit noch sehr ruhig, fast keine Touristen unterwegs. Ich nehme mein Fahrrad und fahre am See entlang. Nach einigen Kilometern erreicht man den ersten Aussichtspunkt mit Blick über den See (Lagune), der entlang des Flusses Averto verläuft. Die ersten Flamingos wurden bereits gesichtet, aber auch noch einige Zwergtaucher sowie einige Höckerschwäne und noch ein paar Silberreiher. Nach ca. 15 Km. geradelt zu haben, kehrte ich zurück zum Informationszentrum, die inzwischen offen hatte. Hier lernte ich einen sehr freundlichen Mitarbeiter von Reservat kennen, der, wie sich herausstellte, ein Engländer ist, und somit keine sprachlichen Barrieren gab. Er hatte noch verschiedenste Tipps für mich. Hierzu später mehr. Dann noch einige Meter zu Fuß zu zwei weiteren Observationspunkten, leider war hier nichts los. Er berichtete, dass es bei den Höckerschwänen in der Region große Probleme mit der Vogelgrippe gibt. Hinzu kommt, dass durch den viel zu geringen Niederschlag das Land versalzt wird.

Weiter geht es zum Nachbar-Reservat "FOCE DELL'ISONZO"

Das Reservat verläuft zum größten Teil entlang der Fluss Isonzo einerseits, und andererseits liegt die Adriaküste. Somit hat man gleich zwei verschiedene Habitate. Das Informationszentrum ist sehr interessant und der Parkplatz ist sicher. Es gibt kaum Einbrüche. Alle Informationen, denn man fragte, bekam ich auch gleich. Es wird hier einwandfrei auf Englisch informiert, auch etwas Deutsch. Es gibt hier zwei Wanderrouten, eine dauert ca. 1 Stunde, der Lange ca. 3 Stunden. Unterwegs gibt es verschiedene Möglichkeiten, in einen Unterstand oder schön gebaute Vogelbeobachtungshütten zu fotografieren. Ich begann sofort mit der langen Tour entlang der Adria und lief dann noch die kürzere Strecke um die Lagunen. Das Reservat ist bekannt für seine große Anzahl an Großen Brachvogel. Das war auch so! Zusätzlich viele Entensorten und auffällig viele Seidenreiher. Unten sehen Sie die Vogelarten, die ich noch fotografiert habe.

Diashow: die Landung des Kiebitsregenpfeifers (Pluvialis squatarola).

Am Abend dann das Abendessen zubereitet auf einem Parkplatz in der Nähe und dann weiter zur Übernachtung im B&B Isonzo mit sehr freundlichen Gastgebern. Dort als (Empfangsherr) aufgetreten, während ich draußen gerade mein wohl verdientes Bier genoss. Inzwischen trafen weitere Gäste ein, die ich dann weiter geholfen hatte. Deshalb wurde ich vom Eigentümer auf einen Schnaps eingeladen, die ich natürlich nicht ablehnte.


Am darauffolgenden Tag begab ich mich nach einem typisch italienischen Frühstück mit viel süße Kuchen und schweren Füßen (Brandy Nachwirkungen) in das Reservat FALESIE DI DUINO.

Nach einer kurzen Wanderung gelangt man auf Klippen, von denen man einen beeindruckenden Blick auf die Adria werfen kann. Was für eine Aussicht, sogar bis zum Hafenmündung von Triest. Hier habe ich einige Stunden in Ruhe verbracht und die Welt an mir vorbeiziehen lassen. Die Aufnahme, die ich mir schon sehr lange gewünscht hatte, nachdem ich viele Dokumentationen gesehen habe, wie die Wanderfalken auf den Klippen sitzen, kam plötzlich. 

Der Wanderfalke auf eine Klippe! Ein Traum. 

Wanderfalke, Peregrine falcon (Falco peregrinus)
Wanderfalke, Peregrine falcon (Falco peregrinus)
Zippammer. Rock bunting (Emberiza cia)
Zippammer. Rock bunting (Emberiza cia)
Eichelhäher, Eurasian jay (Garrulus glandarius)
Eichelhäher, Eurasian jay (Garrulus glandarius)

Um die Mittagszeit dann via Latisana und Brussa zu einem Vogelbeobachtungsturm entlang der Canale Canadare. Unterwegs entdeckte ich dann plötzlich neben der Straße die ersten Heiligen Ibisse. Nach ich viel im Internet herumgesucht hatte, war mir klar, dass die gar nicht so selten sind. Sie sind wahrscheinlich alle aus unterschiedlichen Gefangschaftshaltungen hervorgegangen. Die Ersten wurden wohl schon in Frankreich im Jahr 1970 gefangen gehalten. Bislang wurden die bereits von den Niederlanden bis ins Bayerische Bundesland, die Adria und Mittelmeerküste gesichtet. Sogar in Österreich in der Steiermark wurden schon welche gesehen.  Unter der Ortschaft Brussa befindet sich ein Reservat mit dem Namen: Vallevecchia Natura Nuova. Bevor man weiter zur Adria fährt, biegt man bei der ersten Gelegenheit rechts ab auf einen nicht asphaltierten Weg. Die fährst du zu Ende, da ein Parken und Spazieren gehen. Ein großer Beobachtungsturm mit Blick über den gesamten See steht plötzlich am Ufer des Sees. Hier sind um dieser Zeit viele Entenarten, Taucher und Rohrweihen zu finden.

Am Abend dann auf ein Wohnmobilstellplatz für eine gemütliche Nacht. Diese liegt genau hinter den Dünen der Adria. Hier kann man außerhalb der Saison gratis stehen. Außerhalb der Touristenzeit ist es hier auch angenehm ruhig. 

Heilige Ibis oder Pharaonenibis, African sacred ibis (Threskiornis aethiopicus


Nach einem erholsamen jedoch kühle Nacht (3C.) mit Vollmond, ging es dann los Richtung Süden, zur Po delta. In diesem Gebiet gibt es zahlreiche Möglichkeiten zur Vogelbeobachtung. Los ging es bei Rosolina Mare. Hier in die Lagunen erwarte ich viele Flamingos. Es war dann auch so. Neben dutzenden Flamingos waren noch Rohrammer, Zilpzalp, Seidenreiher, verschiedene Möwenarten, viele Schwarzhalstaucher, (alle noch im Winterkleid), Zwergscharben und Rotkehlchen zu beobachten.

Nach ein paar Stunden dort bei gemütlichen 21C. verbracht zu haben, machte ich mich noch weiter südlich auf dem Weg zur Torretta Birdwatching Station. Da war es sehr ruhig. Einmal einen Heilige Ibis, und ein paar Krickenten angetroffen. Das war es. Wahrscheinlich war ich hier noch zu früh im Jahr. 

Am Abend ging es in einem B&B Hotel Locanda del Passo Pomposa. Eine herrliche Anlage, direkt an der Fluss "Po di Volano" wenn es wärmer wird, jedoch wird wahrscheinlich der Höhle los sein mit Moskitos. Nach einem herrlichen Bier ging es dann im gemütlichen Zimmer. Und wieder sehr freundliche Gastgeber.


Heute Morgen geht es gemütlich zu einer Lagune, die verschiedene Möglichkeiten bietet zum Radfahren, Spazierengehen oder einfach nur beobachten. Letzteres machte ich dann auch. Hier gab es leider nur Zwergscharben, unterwegs ein paar Silber- und Graureiher, sonst leider nicht, also wieder retour nach Norden zur Rosolina Mare, und am Abend wieder gemütlich am Wohnmobilstellplatz Parco di Ville.


Am vorletzten Tag geht es zur Valli di Comacchio in der Hoffnung dort nochmals schön rosa gefärbte Flamingos anzutreffen. Ja, tatsächlich waren dort genug. Auch hier besteht die Möglichkeit, mit dem Fahrrad weit herumzukommen. Die einzige Einschränkung ist, dass man mit einer kleinen Fähre übersetzen muss, um sein Auto zu parken. Das kostet aber auch bloß 3 Euro für einmal hin und her. Durch die Lage des Parkplatzes ist man auch vor unliebsamen Überraschungen geschützt. Mit dem Fahrrad wieder übersetzten, und ab geht es. Auf dem Weg nach einem Mobilstellplatz begegnete ich wieder verschiedenste male Heilige Ibisse. Die Ibisse verhalten sich wie die Seidenreiher und halten sich neben der Straße auf der Suche nach Insekten auf angewachsenen Ackerflächen auf. Auf der gesamten Reise hatte ich nur zweimal Ibisse im Wasser stehen gesehen.


Am letzten Tag ging es dann weiter Richtung Norden, Richtung Gemona. Hier hatte ich vom Engländer, einen Tipp erhalten, dass ich der See Cornino besuchen sollte. (Nur) 90 Km. von der österreichischen Grenze entfernt, via Tarvis. Hier werden seit Jahren Gänsegeier gefüttert, und diese haben sich in Laufe der Jahre stark vermehrt. Was ich da geboten bekommen habe, verschlagt mir sogar die Sprache. In Spanien habe ich bereits viele Geier gesehen, aber den Anblick von so vielen Gänsegeiern zu sehen, war ein tolles Erlebnis. Sehen Sie hierzu die tollen Bilder und Video-Aufnahmen. Leider war das Informationszentrum geschlossen. Somit bekam ich nicht die gewünschten Informationen. Es werden hier auch verletzte oder junge allein gelassene Vögel aufgezogen. Unter anderem waren hier junge Gänsegeier und zwei Exemplare Ural Eule gehalten.

Nach meiner Reise hatte ich 1850 km hinter mir und einige Erfolge zu verbuchen. Ein paar neue Arten: der seltene Heilige Ibis, Taigazilpzalp, Zippammer sowie der Kiebitzregenpfeifer. Natürlich auch mit viele andere schöne Motive und Eindrucke. Habe sehr positive Erfahrungen in Italien aufgetan, mit sehr freundliche und entgegenkommende Bevölkerung, sowie äußerst freundliche Gastgebern.